Ärger über Taxi für Tierarztfahrt

 

 

Liebe Katzenfreunde,

 

mir geht es recht gut, obwohl die vergangene Woche ziemlich ereignisreich im negativen Sinne war.

 

Ich habe euch ja schon so manche Sache erzählt, die mich geärgert hat, aber das was letzte Woche passiert ist, war der Gipfel der Unverschämtheit.

 

Ihr wisst sicher, dass ich mich ganz fürchterlich vor Tierarztbesuchen ängstige. Am Donnerstag schnappten Herrchen und Frauchen mich und stopften mich in die Transportbox, damit Herrchen mit mir zum Tierarzt fahren konnte mit dem Taxi. Nun saß ich meckernd in meiner Box. An diesem Tag, Donnerstag, regnete es hier sehr lange und sehr stark.

 

So sagte die Dame von der Taxizentrale, dass es mindestens eine Viertelstunde dauere, bis das Taxi käme. Soweit so gut. Herrchen ging also mit mir unter lautetm Miauen die Treppe in den Hausflur hinunter und wartete mit mir dort auf das Taxi. In der Tür ist eine Glasscheibe, so dass man sehen kann, wann das Taxi vorfährt. Wenn es denn nur gekommen wäre.

 

Gegen etwa 16:15 Uhr ist Herrchen mit mir hinunter gegangen. Um 17:00 Uhr rief Herrchen Frauchen an, das er mit mir immer noch unten im Hausflur stehe und das Taxi noch nicht gekommen sei und Frauchen bitte dort anrufen solle.

 

Frauchen rief dort an und hatte ein kleines Streitgespräch mit der Dame von der Zentrale, angeblich sei es überhaupt schwierig gewesen einen Fahrer zu finden. Nach der verflixte Fahrer um 17:20 Uhr immer noch nicht auftauchte, bestellte Frauchen das Taxi und Schimpfen ab.

 

Meine ganze Angst war umsonst. Nachdem ich mit Herrchen fast eine Stunde unten im Hausflur bei dieser Kälte (Herrchen hatte mir jedoch eine Wärmflasche in die Transportbox gelegt) stand, war meine Angst völlig umsonst. Die ganze Aufregung für nichts.

 

Frauchen, entschlossen so etwas nicht mehr mit mir erleben zu wollen, sagte zu Herrchen, das ab sofort die Taxis immer vorbestellt werden. Also wenn an dem Nachmittag ein Besuch ansteht, dann wird morgens sofort vorbestellt. Sollte der Besuch morgens sein, dann wird abends vorbestellt. Solltet ihr übrigens auch an Silvester machen, wenn ihr auf einer Party seid, an Silvester kann das bis zwei, drei Stunden dauern, bis euch das Taxi abholt.

 

Denkt bloß nicht, dass der Stress für diese Woche damit beendet war. Nein, nein! Herrchen und Frauchen schnappten mich am nächsten Tag wieder (nachdem Frauchen das Taxi morgens vorbestellt hatte) und diesmal musste ich leider einen richtigen Tierarztbesuch über mich ergehen lassen. Aber diese Tierärztin ist sehr nett und auch freundlicher zu mir wie die früheren. So legte ich mich bereitwillig auf den Untersuchungstisch und in ein paar Minuten war dann alles erledigt.

 

Ich habe auch neue chinesische Medikamente bekommen gegen meine Spondylose. Zum Glück vertrage ich sie im Moment ganz gut. Ich hoffe, dass das so bleibt. Nun erhole ich mich erst einmal von der stressigen Woche. Jedoch bin ich frohen Mutes, dass so ein Chaos wie beim ersten Taxibestellen nicht mehr passieren wird. Sie machen das nun etwas cleverer.

 

Das obige Bild ist heute vor etwa einer Viertelstunde entstanden. Da liege ich im Schrank. Ich verbringe mittlerweile die meiste Zeit meines Rentnerlebens im Schrank oder manchmal auch auf Frauchens weichem Bettchen, wo ich ja auch drauf darf. Frauchen stört das nicht.

 

Frauchen hat heute wieder gemalt. Mich interessiert dabei zumeist der Wasserbecher, aber sie achtet sehr genau darauf, dass ich nicht daraus trinke, da auch einmal Tusche drin sein kann, die wahrscheinlich recht ungenießbar ist. Heute hat Sie Orchideen gemalt. Naja, die Blätter sind noch nicht so gelungen, aber das wird noch. Es erfordert eine bestimmte Pinselführung (aufdrücken, abheben, aufdrücken, abheben), damit es zu einem Orchideenblatt wird, so ganz kann sie das noch nicht, aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut, also lernt Frauchen das chinesische Tuschezeichnen peu á peu.

 

Heute Morgen hat sie noch ein bißchen Französisch geübt mit Assimil (Texte mehrfach gehört) und dann ist sie dabei 100 von 214 chinesischen Radikalen zu lernen, aktuell ist sie bei Radikal 50-60. Sie hat sich das in Zehnergruppen eingeteilt und lernt pro Tag immer fünf. Sie will tatsächlich auch die traditionellen Zeichen lernen, da sie auch chinesische Kalligraphie lernt. Nächsten Monat will sie sich ein Buch holen. Sie hat sich einen ganz tollen Pinselständer in chinesischer Art aus China bestellt. Der ist allerdings – wie könnte es anders sein – noch auf dem etwa vierwöchigen Weg von China nach Deutschland. Schade, dass China so weit weg ist. Und ich helfe Frauchen natürlich beim Lernen, indem ich mich demonstrativ auf ihren Schreibblock setze oder ihre ganzen Lernutensilien weggeräumt werden müssen, damit ich, so als Chef des Hauses, bequem sitzen kann. Frauchen hat auch noch ein schönes Foto gemacht, bei dem ich vor dem Schreibblock mit den geschriebenen chinesischen Schriftzeichen sitze.

 

 

Nun wünsche ich euch eine schöne, erholsame Woche!

 

Euer

 

Kater Blacky